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Mittwoch, Juni 27, 2007

Neue Rubrik: Buchvorstellung mit Roman

In der kommenden Zeit stelle ich Euch Bücher, welche ich in der jeweiligen Woche gelesen habe, vor.
(Buchvorschläge nehme ich gerne per Email an, wenn die Seitenzahl 300 nicht überschreitet.)
Heute:
Du liebst mich, Du liebst mich nicht


Jonathan Lethems Roman handelt wie es der Titel erahnen läßt von der Liebe. Vordergründig! Hintergründig zeichnet der New Yorker Autor eine Studie durch die Irrungen und Wirrungen der Gefühlswelt. Hierbei wird größtes Augenmerk auf den ersten, wie auch den verglimmenden Funken gelegt. Anhand von fünf Bandmitgliedern, die im Grunde niemals eine Band sein könnten, werden Endorphine, Galle, Mitgefühl und Sperma verschüttet. Als Leser wird man schnell Teil dieser Musikercombo und denkt, fühlt und begeistert sich mit Lucinda, Matthew oder Bedwin. Ein musikalisches Spiel zwischen den Paradoxien von Geist und Seele.

Einige der besten Sätze:
Da war mein dicker fetter Mann, mein dickes fettes Leben.
Wer hat Dir die Haare geschnitten? Das hab ich selber gemacht! Ein Sixpack und eine Schere!
Ich habe noch nicht zu Abend gegessen. Werden sie maturbieren? Nicht am Telefon.
Überschüttet die kaputte Welt mit Liebe
Astronautenfrass (hier nicht verraten)

Jonathan Lethem ist für mich, ein musikalischer Roman gelungen, der durch Tempowechsel geschickt seine Klangfarben ändert, ohne dazu den nötigen Tiefgang vermissen zu lassen.
249 Seiten / Tropen Verlag / 19,80 Euro

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Montag, Juni 25, 2007

Autobiographie



Unser Leben heissts menschlich definiert. Übermannend oder überfrauend ists betrachtet, gefühlt und gefüllt. Beobachtet und seziert entschwindets mehr und mehr. Ein Schatten, langjähriges Handeln bewerfend, drängts in jeder Sekunde, ohne Bewegung aus seinem Ursprung. Hand in Hand mit dem Ich stehts da. Widerspricht der Form, ist die Form. Wie ein Widerstreiter ohne Schild, ja ganz ohne Gegen. In Sprache getaucht wirds geführt. Damokleszeit mit einer unlebendigen Hand im Nacken. Eine Vorspiegelung, vermeintlich gehaltvoll. So treibt sichs in der Welt herum!
Störts, kanns stören, das Unbeschrifte?

(Bild: Pendant Fly von Royoko Aoki)

Mittwoch, Juni 20, 2007

O


Es war ein regnerischer Tag in Paris.
Es war ein sonniger Tag in Rom.
Es war ein stürmischer Tag auf St. Barth.
Sie war eine junge blonde Frau.
Sie war eine junge rothaarige Frau
Sie war eine junge schwarzhaarige Frau.
Ich lag verschwitzt in unserem Hotelzimmer.
Ich lag erkältet in unserem Hotelzimmer.
Ich lag schlafend in unserem Hotelzimmer.
Sie legte ihre Hand auf meine Brust.
Sie legte ihren Arm auf Meinen.
Sie legte ihren Kopf auf meinen Bauch.
Ich atmete ein.
Ich atmete aus.
Ich wachte auf.
Ihr Parfüm kitzelte meine Nase.
Ihr Haar kitzelte meine Brust.
Ihre Stirn war heiss.
Mit beiden Händen streichelte ich ihren Kopf.
Mit meinem Armen umschlang ich Sie.
Mit meinen Augen blickte ich sie an.
Es war sieben Uhr.
Es war zwölf Uhr.
Es war nach elf.
Draussen hörte ich die Zeitungslieferanten.
Draussen hörte ich das Aufziehen der Rollläden.
Draussen hörte ich das Meer.
Aufstehen.
Straßenbahn.
Essen.
Montag.
Sonntag.
Mittwoch.

Ein angenehmer Weg!
Dann stand mit einem Mal das "Warum" da.
Camus würde sagen."Mit dem Überdruss, in den sich das Erstaunen mischte, fing alles an."
(Bild: One figure von Juan Munoz)

Montag, Juni 18, 2007

Demnächst:


Ein Tag wie dieser, in einer Welt wie dieser.

Donnerstag, Juni 14, 2007


*Wir leben in einem Zeitalter der Überarbeitung und der Unterbildung, in einem Zeitalter, in dem die Menschen so fleißig sind, daß sie verdummen und das Glück um sie herum verdrängen. - Oscar Wilde

Mittwoch, Juni 13, 2007

Das stille Verliebtheitsgedicht: Was Du jemandem sagen willst, fällt Dir manchmal so schwer..

Du findest die Buchstaben nicht,
wortlos gehst Du vorbei,
Du drehst Dich um,
Pfeile in deiner Brust,
geschossen und durchstoßen,
es kostet soviel Mut,
und vielleicht kein Verständnis.
(gespielt vom, leider zu früh verstorbenen massimo troisi)

Dienstag, Juni 12, 2007

Wer lächeln will......


"Au ja" brabbelte das kleine Mädchen "wenn ich gross bin"
"Wenn du gross bist" . sagte die Mutter
"Dann, dann will ich sein wie Du!" jauchzte die Kleine.
"Wie ich?" fragte die Mutter
"Ja!" rieft das Mädchen.
"Was bin ich denn?" wollte die Mutter wissen.
Das Mädchen zuckte mit den Achseln
"Siehst Du!" mahnte die Mutter.
"Dann, dann will ich sein wie Papa!" fiel der Kleinen ein.
"Wie Papa?" sagte die Mutter.
"Ja!" rief das Mädchen.
"Das möchtest Du?" fragte die Mutter.
Die Kleine zuckte mit den Achseln.
"Und?" sagte die Mutter.
"Wennn ich gross bin möchte ich sein..." sprach das kleine Mädchen.
(Stille)
"Wie wer?" wollte die Mutter wissen.
"Das ist schwer!...
..wenn ich gross bin möchte ich sein wie die Erwachsenen!" sagte die Kleine.
"Wie sind die Erwachsenen denn?" fragte die Mutter.
"Ich weiss auch nicht. Gross?" antwortete das Mädchen.
"Was machen die denn?" sagte die Muter.
"Komische Dinge" kicherte die Kleine.
"Was für Dinge?" fragte die Mutter.
"Die reden, rauchen, arbeiten, kaufen ein, fahren Auto, gehen ins Kino oder ins Restaurant" sagte das Mädchen.
"Und so möchtest Du sein?" wollte die Mutter wissen.
"Neee." antwortete die Kleine.
"Also, wie wer möchstest Du dann sein?" sprach die Mutter.
(Stille)
"Ich möchte sein, wie ein Engel, der allen Menschen hilft und mit ihnen lächelt, vor allem mit den Traurigen." fiel dem Mädchen ein.
"Das ist schön." sagte die Mutter.
"Ein Engel, der nicht streitet, keine bösen Worte sagt und niemanden anschreit." fügte die Kleine hinzu.
"Aber das tun doch alle Engel." wusste die Mutter.
Da zuckte das kleine Mädchen erneut mit den Achseln und sagte:
"Weiss nicht, hab noch Keinen gesehen!"

Sonntag, Juni 10, 2007

GILBERT & GEORGE in München und ich dahinter



Video der Süddeutschen, bitte hier klicken