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Montag, Februar 25, 2008

Mitten ins Herz – Ein Gedicht


Ein Paar sind wir im Abschied,
in den gedehnten letzten Blicken,
wie ein markerschütternder Schrei,
leise, dass mich keiner hört,
Mit diesem Blick in deinen Augen hat es angefangen.

Ein Kampf, dessen Ende für uns Beide absehbarer war,
als alles was wir uns bis dahin bewiesen,
Verlangen und Geborgenheit
vom Damokles Dolch erstochen
mitten ins Herz.

Donnerstag, Februar 21, 2008

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 19

Jede Woche stelle ich Euch Bücher, welche ich in der jeweiligen Woche gelesen habe, vor.
Heute: Exit Ghost


Der 1933 in Newark geborene amerikanische Autor und seit Jahren heißteste Anwärter auf den Literarturnnobelpreis, Phillip Roth hat mit „Exit Ghost“ das letzte Kapitel seines aus mehreren Büchern altbekannten Protagonisten, dem Schriftsteller und Nathan Zuckermann geschrieben. Mit einundsiebzig Lenzen zieht es Nathan nach elf Jahren Landleben noch einmal nach New York. Ein Buch über den Wandel, die Vergänglichkeit und die Gefahren für eine wertvolle Lebensführung.

Einige der besten Zeilen:
-Bevor der Tod Dich nimmt, nimm dies zurück.
-Ich war vor einer echten Bedrohung geflohen und war fort, nicht nur um Ruhe zu haben vor dem, was mich nicht mehr interessierte, sondern auch – wer träumt nicht davon? -, um die Fortbestehenden Konsequenzen der Fehler seines Lebens loszuwerden (in meinem Fall waren das mehrere gescheiterte Ehen, heimliche Affären und der emotionale Bumerang erotischer Bindungen)
-Außerdem hatten mich auf den Straßen von New York immer wieder Fremde angesprochen und mir unangenehme Diskussionen aufgedrängt, weil ich in einem Roman etwas geschrieben hatte, was sie faszinierte oder wütend machte oder sie faszinierte, weil es sie wütend machte oder wütend machte , weil es sie faszinierte.
-Er wird nie einen Tag verbringen ohne fünfzigmal an sie zu denken. Sie wird all ihre Nachfolgerinnen turmhoch überragen. Er wird an sie denken bis er stirbt. Er wird an sie denken, während er stirbt.
-Er war ein Kämpfer. Wenn es tagsüber passiert wäre, hätte er die Chance gehabt, den Tod zu besiegen. Aber nachts, im Schlaf? Der Tod hat ihn überrumpelt.
-S.77

Einer der größten Schriftsteller unserer Zeit und einer meiner Lieblingsautoren hat es erneut geschafft seine Tiefe, wie seinen Wortwitz in Zuckermanns Wechselspiel von Grobheit ,als auch Sentimentalität, in einem weiteren Werk zu vereinigen.
Vergesst die Vanity Fair Kritik und (vorher bitte den menschlichen Makel) lest dieses Buch!

Übersetzt aus dem Amerikanischen von Dirk van Gunsteren
Hanser Verlag/ 297 Seiten/ 19,90 Euro

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Montag, Februar 18, 2008

Viele Menschen haben keinen Wert für die Gemeinschaft, sie sind nur Individuen.

Dienstag, Februar 12, 2008

Dinge, die mir die Zeit zu lange erscheinen lassen:


-Staub saugen
-Betten machen
-Pizzen schneiden.

(Bild: Yawn von Charles Robb)

Montag, Februar 11, 2008

Heute 21 Uhr 15 wieder "Blogshow - Nilz und Roman erklären die Welt" gucken.

Buchvorstellung mit Roman L - Ausgabe 18

Jede Woche stelle ich Euch Bücher, welche ich in der jeweiligen Woche gelesen habe, vor.
Heute: Das Badezimmer



Der 1957 in Brüssel geborene Schriftsteller, Regisseur und Photograph Jean-Phillipe Toussaint hat vordergründig die Geschichte eines Mannes verfasst, der sein Badezimmer nicht mehr verlassen will. Von einem Tag auf den anderen jedoch setzt er dann wider Erwarten doch die Seelenruhe seines abstrakten Lebens aufs Spiel, aber nur vermeintlich.
Ein Buch über den Wert von Begegnungen und Gedanken.

Einige der besten Zeilen:
- S.13
- Der Vormieter, ein vornehmer Mann, meinte nach einem Blick auf die (mitgebrachte) Flasche, dass sei ein sehr guter Wein, gestand uns aber gleichzeitig mit einem vorsichtigen Lachen, dass er Bordeaux nicht möge, er ziehe Burgunder vor. Ich antwortete ihm, dass ich wiederum seine Art sich anzuziehen, nicht besonders mochte.
-Unsere Freunde betatschten sich gegenseitig die Unterarme , streichelten sich die Finger, wenn sie die Würfel warfen; wir plauderten Pierre-Etienne stellte sich die Frage ob es einen dritten Weltkrieg geben würde. Das war nicht mein Problem. Ich ging schlafen, nachdem ich sie im Monopoly vernichtend geschlagen hatte (beim Monopoly gibt es keine Geheimnisse).
- Der Zug ist abgefahren, wie ein Kleidungsstück zerreisst.
- S.76
-Als ich am nächsten Morgen erwachte sah ich den heraufziehenden Tag hinter meinen geschlossenen Lidern, wie ein dunkles, endloses Meer, für immer versteinert.
- Ich wollte keinen Blick mehr auf mir spüren. Ich wollte nicht mehr gesehen werden.

Jean-Phillipe Toussaint ist mit "Das Badezimmer" im Jahre 1985 ein Debütroman gelungen (ebenso empfehlenswert ist der Roman "Sich lieben"), welcher seines gleichen sucht.
Das Buch ist für mich eine radikalere Version von Musils "Mann ohne Eigenschaften".

Übersetzt aus dem Französischen von Joachim Unseld
126 Seiten / btb verlag / 7 Euro

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Freitag, Februar 08, 2008

Boulevard


Es ist wirklich nichts für jeden
-und für mich.
Versteht das wer?
Kein Verlangen mit Neid und Missgunst zu kämpfen,
Mir bereitet es Vergnügen zu Beobachten, nicht die umgekehrter Reihenfolge,
Ich seh die Lichter,
will nicht von Ihnen geblendet werden,
finde keine Erfüllung darin.
Will meinen kleinen Mikrokosmos behalten.
deswegen auch immernoch München.

Boulevard
Bis hierhin und nicht weiter!

Telefon ausschalten,
Schützung hoch.
Schreiben.
Schlafen.

Donnerstag, Februar 07, 2008

Gerade gefühlt und gedacht:



"Zeit zieht von Zeit zu Zeit vorbei, ohne dass einem die Zeit bleibt."

(Bild: Victor Vazquez)

Dienstag, Februar 05, 2008

Und noch ein paar Nachtgeschichten

(Süddeutsche Zeitung vom 3.2.2008)

Und noch ein paar Nachtgeschichten
Da gibt es noch so einen: Roman Libbertz, Betreiber des Privée. Der führt am Montag (3. Februar 2008) um 22 Uhr im P1 einen kleinen Film vor, den er mit seinem Spezl Ben Tewaag ("Sohn einer lederhäutigen Schauspielerin", so Fister) gedreht hat. Auch er hat ein Buch, das er signieren wird. So viel Vorurteil darf sein: Man möchte es nicht mögen. Weil Libbertz der 30-jährige sorgenfreie Spross eines Staranwalts und eines Models ist, weil er selber modelt, weil er sein Werk prahlerisch "Triebjagd - 31 gute Nachtgeschichten" getauft hat, weil es die Sammlung einer Internetkolumne ist, die ein Wodka-Hersteller sponsert, den er auf fast jeder Seite schleichbewirbt, et cetera.
Aber es geht nicht. Das Buch ist von Anfang an gut und wird immer besser. Eine Fundgrube an Partyfragmenten, Katergedanken, Liedtexten, Gedichten, Lausbuben-Geschichten und Bewusstseinsstrom, der ein echter Sog ist. Da hat einer Rainald Goetz gelesen und verstanden, dazu Tucholsky, Handke und viele mehr.
Libbertz hat mit seinem Kumpel Nilz Bokelberg eine Lese-Talk-Show auf dem jungen Literatur-Sender Lettra. Er nutzt jeden Kanal für seine Fotos, Bilder, Texte und Filme (einen seiner ersten hat er bereits 1996 mit den "Das Leben der anderen"-Produzenten Quirin Berg und Max Wiedemann gemacht): "Mein Blog - Mein Flickr - Mein Youtube" steht sendungsbewusst über seiner labyrinthischen Internetseite. Mal stellt er Kunst in Clubs aus, mal geht er mit Freunden als "Literarische Zukunft Deutschlands" auf Lesereise.
Libbertz schreibt, seit er als Zehnjähriger eine Adler-Schreibmaschine unterm Weihnachtsbaum fand. Das merkt man. In drei Sätzen erzählt er mehr über die Bussi-Bussis als Fister in einem ganzen Kapitel. "Eine Frau hat zu viel getrunken und sackt in den Armen ihrer Begleitung zusammen. Ich will helfen und frage, ob ich einen Arzt rufen soll. ,Nein, sie ist Ärztin'."
Er beherrscht das von Fister für die Tür aufgestellte "Gesetz der Knappheit": Je weniger er hineinlässt, umso mehr möchte man selbst hinein. Fister steht drüber, Libbertz steckt drin. Fister erklärt sich (um Absolution zu bekommen), Libbertz befragt sich. Ein Ass hat Fister noch im Ärmel: "Ich selbst besitze heute noch Fotos, die hübsche Frauen in weniger hübschen Ohnmachtsposen zeigen und beweisen, dass Kotze auch ein stilistisches Ausdrucksmittel für moderne Kunst sein kann." Besser, er macht wieder einen Club auf und keine Galerie.

Freitag, Februar 01, 2008

Das Asyl für den Kummer ist das Ohr des oder der Anderen.